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Charles-Valentin Alkan

Alkan: Grande Sonate, Op.33, 3 Morceaux dans le genre Pathétique, Op.15

Der britische Pianist Mark Viner setzt sein Alkan-Projekt bei Piano Classics mit einer neuen Aufnahme der gewaltigen Grande Sonate (Les quatre âges) op. 33 und den 3 Morceaux dans le genre pathétique von Alkan (1813-1888) fort.

Charles-Valentin Alkan komponierte die Sonate Die Vier Lebensalter in Paris im Jahre 1844. Die etwa 37 Minuten lange Sonate beschreibt in vier Sätzen jeweils ein Lebensalter, und dem entsprechend ist jeder Satz langsamer als der vorausgegangene.

Charles Viner benutzt diese programmatischen Angaben und lässt sich von der Idee des Komponisten inspirieren. Der erste Satz beschreibt einen zwanzigjährigen Menschen, und Viner spielt ihn sehr flüssig, leicht und alert, ohne Hetze. Der zweite Satz (30 Jahre) ist der längste der Sonate und beinhaltet eine Darstellung des Faustischen (Quasi-Faust), wobei auch Marguerite und der Teufel musikalisch porträtiert werden. Es ehrt Viner, dass er das ohne Bombast und Pathos tut.

Der dritte Satz (40 Jahre) trägt den Untertitel Un heureux Ménage (Ein glücklicher Haushalt), und Viner spielt ihn sehr einfühlsam und mit einem fein nuancierten Gefühl von Zufriedenheit, aber auch Nachdenklichkeit.

Der letzte Satz (50 Jahre) ist mit ‘Sehr Langsam’ bezeichnet und mit Prométhée enchaîné (Gefesselter Prometheus) untertitelt. Hier wie in der ganzen Sonate spielt Viner eher gemäßigt und beendet die Sonate sehr stilvoll, so aufzeigend, dass Alkan nicht von Donner und Bombast begleitet werden muss.

Die drei Morceaux sind eigenständige Tondichtungen. Die erste erinnert an ein Liebesgedicht, die zweite an den heulenden Winterwind, und die dritte, Morte, an einen Friedhof. Wenn andere Interpreten Alkan gerne überlebensgroß spielen, zeigt Mark Viner in seinem stilvollen Spiel, dass weder das Spiel des Windes noch der Trauermarsch des letzten Satz aufgebauscht werden müssen.

Nach dem Motto weniger ist mehr gelingen ihm hier herausragende Interpretationen.