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Nachdem uns der französische Pianist François Dumont schon mit etlichen Aufnahmen, wie der Gesamteinspielung der Ravel-Klavierwerke oder der Wagner-Transkriptionen von Liszt begeistert hat, erscheint nun bei Piano Classics diese wunderschöne CD mit den Nocturnes von Gabriel Fauré, die zugleich die erste Produktion einer Gesamteinspielung des Klavierwerks von Fauré sein soll.
Die Nocturnes ziehen sich wie ein roter Faden durch das Leben und Schaffen des französischen Komponisten, der von 1845 bis 1924 gelebt hat. Fauré hat seine Nocturnes über einen Zeitraum von 46 Jahren komponiert, angefangen mit der Nr. 1 im Jahre 1875 bis hin zum letzten, Nr. 13, im Jahre 1921. Im Gegensatz zu Chopin, der seine Nocturnes in Blöcken komponiert hat, steht bei Fauré jedes Stück für sich. Das verlangt vom Interpreten dann auch die Fähigkeit, genau diese Einzigartigkeit zu erkennen und somit jede Nocturne als ein in sich abgeschlossenes Werk zu sehen. Die Dauer dieser Miniaturen beträgt jeweils zwischen 2’34 (Nr. 8) und 8’38 (Nr. 6), wobei es François Dumont immer wieder schafft, die kleine Form zu einem ganz großen Erlebnis werden zu lassen. Sein Spiel entspricht genau den Charakteristiken der Fauréschen Musik, nämlich Innigkeit, eine wundervolle lyrische Sprache und eine gewisse polyphone Strenge. Dumont, das spürt man, hat sich intensiv mit dieser Musik auseinandergesetzt. Und bei seiner Umsetzung kommt ihm der besondere Klang des Piano Gaveau von 1922 sehr entgegen. Jede Note wirkt wohlüberlegt und fügt sich nahtlos in ein Ganzes. So beeindruckt diese Fauré-Aufnahme nicht nur durch ein enorm farbiges und einfach wunderschönes Spiel, sondern gibt diesen einmaligen Stücken eine klare Form, so dass sie nicht zerfließen.
Mit Spannung erwarten wir nun die 13 Barcarolles, die Impromptus, die Préludes und die vielen anderen Werke, die Fauré für das Klavier komponiert hat.